Vegetation Islands
Wie für die Tiere sind auch für Pflanzen die Lebensbedingungen auf Island sehr rau.
Die exponierte Lage nahe am Polarkreis, der Vulkanismus, der nicht nur die Bodentypen prägt (basische Basalte, nährstoffarme Rhyolite), sondern mit regelmäßig wiederkehrenden Katastrophen auch immer wieder die Vegetationsfortschritte auf Null zurücksetzt. Pflanzen, die diesen widrigen Umständen trotzen, müssen optimal an Klima und Umwelt angepasst und hoch spezialisierte Überlebenskünstler sein.
Klimabedingungen und die Isolation Islands im Nordatlantik bestimmen die Verbreitung der Vegetation, die vor allem aber seit dem Beginn der Besiedlung im 9. Jh. von menschlichen Einflüssen geprägt ist. 97% der Pflanzen kommen auch in Skandinavien vor. Mit den Eiszeiten sind viele Pflanzenarten von der Insel verschwunden, darunter auch der Mammutbaum (engl. Mammoth tree) und Ahorn (engl. Maple). Im 8. Jh. gab es noch ausgedehnte Birkenwälder (engl. Birch) , aber auch Weiden (engl.Willow) und Ebereschen (engl. Rowan). Vor der Landnahme dürfte mehr als die Hälfte der Insel ein Pflanzenkleid getragen haben, etwa 20% des Landes waren bewaldet. Die alten Chroniken Isländerbuch und Landnahmebuch berichten gar, das Land sei „… von der Küste bis in die Berge“ bewaldet gewesen. Heute kann man drei Viertel als Wüste ansehen.
Das liegt aber nicht alleine an den Eiszeiten, sondern hauptsächlich durch die rücksichtslosen Abholzung zur Gewinnung von Weiden, Feuerholz und Holzkohle und der anschließenden Überweidung vor allem durch Schafe, die die Wikinger auf die Insel gebracht haben, die Sprösslinge nicht mehr aufkommen ließ, verschwanden die Wälder jedoch bereits in den ersten Jahrhunderten der Besiedlung. Regen, Wind und Wetter haben den Rest der Humusschicht weggeschwemmt - ein klassisches Beispiel für Bodenerosion.
Vegetationsliste:
Ackerschachtelhalm (isl. Klóelfting, engl. field horsetail)
Alaska Lupine (isl. Lúpína, engl. Nootka lupin)
Alpen-Frauenmantel (isl. Ljónslappi, engl. Alpine lady's-mantle)
Alpenhelm (isl. Smjörgras, engl. Alpine bartsia)
Alpen-Hornkraut (isl. Músareyra, engl. Alpine mouse-ear)
Alpenröschen (engl. Snowrose)
Arktischer Thymian (isl. Blóðberg, engl. wild thyme)
Bachnelkenwurz (isl. Fjalldalafífill, engl. water avens)
Blasenfarn (engl. Bladder Fern)
Breitblättrige Arktische Weidenröschen (isl. Eyrarrós, engl. arctic riverbeaut)
Echtes Labkraut (isl. Gulmaðra, engl. lady's bedstraw)
Engelwurz (isl. Ætihvönn, engl. garden angelica)
Felsen-Schaumkresse (isl. Melablóm, engl. Northern rock-cress)
Gamsheide
Gemeine und Fleischfressende Fettkraut (isl. Lyfjagras, engl. common butterwort)
Gewöhnliche Winterkresse (isl. Garðableikja, engl. winter-cress)
Habichtskraut (isl. Blágresi, engl. wood crane's-bill)
Kleine Simsenlilie (isl. Sýkigras, engl. Scottish asphodel)
Kleiner Sauerampfer (engl. sheep's sorrel)
Kuckucksblume / breitblättriges Knabenkraut (engl. Early Purple Orchid)
Nördliche Waldhyazinthe (isl. Friggjargras, engl. Northern green orchid)
Polar-Wiesenschaumkraut (isl. Hrafnaklukka, engl. lady smock)
Preiselbeeren (engl. Lingonberry)
Quellflurmoos
Scharfer Hahnenfuß (isl. Brennisóley, engl. meadow buttercup)
Schmalblättrige Wollgras (engl. Common Cottongrass)
Schnee-Enzian (isl. Dýragras, engl. Alpine gentian)
Silberwurz (Hat je nach Reife drei isländische Namen: Holtasóley für die blühende Pflanzen, Hárbrúða für den haarigen Fruchtstand, Rjúpnalauf für die grünen Sprosse; Engl. mountain avens)
Steinbrecharten (Fetthennen-Steinbrech isl. Gullsteinbrjótur, engl. yellow saxifrage)
Gemeine Schafgarbe (isl. Vallhumall, engl. Yarrow)
Stengellose Leimkraut (isl. Lambagras, engl. moss campion)
Strand-Grasnelke (isl. Geldingahnappur, engl. Thrift)
Sumpfdotterblume (isl. Hófsóley oder Lækjasóley, engl. marsh-marigold)
Sumpfherzblatt (engl. Grass of Parnassus)
Sumpfveilchen (engl. Marsh Viole)
Wald-Storchschnabel (isl. Blágresi, engl. wood crane's-bill)
Weißliche Höswurz (isl. Hjónagras, engl. small-white orchid)
Zwergsträucher, Erika (engl. Heather)
